In die Ecke, du Psycho! – Metaphern für Skeptiker der 9/11-Story

In einem Artikel des Tagesanzeigers beschreibt der Journalist David Vonplon mit negativen Wertungen Menschen mit einer skeptischen Sicht auf die offizielle Erzählung der Geschehnisse am 11. September 2001. Dies zeigt sich in der Wahl der Metaphern und Zitate, mit denen er Skeptiker der offiziellen Erzählung von 9/11 marginalisiert und pathologisiert. Zudem verkürzt der Artikel im Tagesanzeiger Argumente und Anliegen, er stellt sie ohne Zusammenhang verzerrt dar und relativiert sie als saisonales Modephänomen.

Im vorigen Beitrag wurde der mehrfache Verstoss aufgezeigt, dass mindestens drei der Kritisierten nicht mit ihren besten Argumenten zitiert werden.

Die Analyse der in dem Artikel verwendeten Metaphern (unten zum Download) zeigt:

„In die Ecke stellen“ oder jemanden als „Galionsfigur“ zu bezeichnen, markiert ihn oder eine Gruppe bildlich als Aussenseiter. Werden dabei die Stichworte wie „Spinnerecke“ noch von den Betreffenden selbst als Verteidigung in einem Interview verwendet, dann hat Vonplon bei Zitaten seine Arbeit als Journalist anscheinend fachlich neutral sauber erledigt, wenn er diese Metaphern in den Text einfügt. Die Metaphern seiner Puzzle-Arbeit beschnittener Zitate zeigen jedoch auf der Bildebene, dass Menschen mit einer kritischen Haltung zu 9/11 als „im Abseits stehend“ dargestellt werden sollen.

Vonplon bebildert den Historiker Daniele Ganser mit der Metapher „Schweizer Galionsfigur“. Er dichtet ihm mit diesem etwas lächerlichen Bild die herausragende Stellung einer stummen Holzskulptur an, die bunt bemalt an einem Schiff hängt. Die gemeinsame Bildebene mit der Metaphern „in der Ecke stehen“ verweist auf das Alleinsein gegenüber etwas Grösserem, gleich ob ausgeschlossen am Rand oder herausgehoben am Bug. So stellt Vonplon in seinem Artikel die Skeptiker mit „einigen Leute“ als Minderheit dar, denen gegenüber er mit der Formulierung „die meisten Experten“ eine Mehrheit konstruiert, um den Minderheitenstatus einer kritischen Sicht auf 9/11 zu zementieren. Da viele Leser/innen sich eher auf der Gewinnerseite der Mehrheit wähnen möchten, hat dies die psychologische Funktion, dass sie eher intuitiv die negativ ausgestellte Minderheit ablehnen.

Der Autor stellt zudem die Kritik an 9/11 als Modeerscheinung dar und gesteht ihr somit doch auch eine grössere Verbreitung zu. Hingegen wertet er dies ab, wenn er mit Metaphern wie „Fülle“, „sich drängen“ und „Hochkonjunktur“ operiert. Damit werden Menschen, die kritisch auf das Handeln der US-Regierung schauen, als saisonales und chaotisches Phänomen konnotiert, das sich von selbst wieder legt und keine Auseinandersetzung lohnt. Die Bildunterschrift „Verschwörungstheorien halten sich noch“ etikettiert die skeptische Kritik pejorativ als substanzlos, denn es ist die Vorstufe zum Wanken und Fallen. Deren Autor möchte auf der Bildebene also auch hier ein baldiges Ende suggerieren.

Die Zitate von Dritten, die die Meinung und Wertung „paranoider Unsinn“ in den Raum stellen, scheinen die Pathologisierung einer regierungskritischen Haltung als Tatsache zu verkünden: Wer die Sicht der US-Administration nicht teilt, muss verrückt sein! Unterstrichen wird diese stark wertende Behauptung, wenn die Redaktion des Tagesanzeigers als Zwischenüberschrift in Fettschrift indikativisch als Feststellung einfügt:

Thesen sind „purer Unsinn“

Nach der Paranoia werden die Motive Geldgier und Geltungssucht nachgeschoben. Der Artikel diffamiert Andersdenkende also mit psychologischen Abnormalitäten, indem er Rolf Tophoven als  sogenannten „Terrorexperten“ zitiert und seine Meinung als Fakt ausgibt. Damit verstösst der Tagesanzeiger klar auch gegen seine 2. Eiserne Regel: „Der Text ist ausgewogen und fair.“

In der Analyse dieses Artikels im Tagesanzeiger zeigt sich, wie subtil Journalisten wie David Vonplon arbeiten, um Kritik an der offiziellen Erzählung vom 11. September abzuwehren. Durch Auslassungen, Fragmentierungen, De- und Rekontextualisierung und der Konstruktion von Zitaten als scheinbaren Fakten wird ein Artikel unterbreitet, der mehrfach – wie gezeigt – gegen die eigenen ethischen Regeln des Tagesanzeigers verstösst.

Die Zitierten kommen nicht mit ihren besten Argumenten zu Wort. Die Fakten stimmen nicht. Und der Text ist nicht ausgewogen und fair.

Letztlich kann er nur als Propaganda oder Manipulation gesehen werden.

Es schliesst sich die Frage an: Wer hat ein Interesse, dass dies so veröffentlicht wurde?

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Die Analyse des Artikels können Sie als pdf hier ganz lesen:

verletzung-ethischer-standards-beim-tagesanzeiger-im-bericht-ueber-911untersuchen

Artikel des Tagesanzeigers über 9/11 verletzt ethische Standards

PDF: verletzung-ethischer-standards-beim-tagesanzeiger-im-bericht-ueber-911untersuchen

Der Tagesanzeiger hatte in einem Artikel von David Vonplon über Menschen, die eine neue Untersuchung zum 11. September fordern,  mehrfach gegen seine „Eisernen Regeln“ als ethischer Grundlage  verstossen.

Eine gerade abgeschlossene Analyse des Artikels von 2011 ergab, dass dieser in mindestens drei Fällen die erste Regel missachtete, indem die Zitierten nicht mit ihren besten Argumenten widergegeben werden.

Ein Vergleich der Zitate mit den Einträgen von Dori Schaer, Klaus Stöhlker und Daniele Ganser auf 911untersuchen.ch ergab, dass vor allem die sachlichen Gründe und Fakten weggelassen wurden: Dazu zählen der Einsturz von Gebäude 7  des World Trade Centers und sein belegter Freier Fall, der physikalisch nur auf Sprengung beruhen kann, der Nachweis des Militärsprengstoffs Nanothermit, die Funde von geschmolzenem Eisen, die Reihe von False-Flag-Operationen der USA, der Insiderhandel an der Börse, wie auch die Bedeutung von 9/11 für die deswegen geführten Kriege und die Einschränkung der Bürgerrechte. Die Zitate verschweigen diese Fakten und geben also nicht die besten Argumente der Zitierten wieder.

  • Der Journalist David Vonplon zitiert nachweislich eher unbedeutende oder abwertende Abschnitte statt der besten Argumente.
  • Die Zitate fragmentiert und dekontextualisiert er: Sie werden aus dem Zusammenhang genommen, gekürzt und so verfälscht, dass der ursprüngliche Sinn nicht deutlich wird.
  • Vonplon rekontextualisiert die Ausschnitte: Er bringt sie in einen Zusammenhang wertender Aussagen Dritter, die mit Meinungen wie „paranoider Unsinn“ und „Verschwörungstheoretiker“ die Zitate in eine andere Richtung deuten und somit entstellen.

Der Tagesanzeiger hatte sich jedoch ethischen Standards verpflichtet. Zu den seit 2010 geltenden „eisernen Regeln“ zählen neben der 1. Regel „alle im Text Kritisierten kommen mit ihren besten Argumenten vor“, auch 2. „der Text ist ausgewogen und fair“ und 3. „die Fakten stimmen“.

Hinsichtlich der 3. Regel ist festzustellen: Die Fragmentierung und Dekontextualisierung führt zu einer Verfälschung der Zitate und der Fakten. Wenn Vonplon Zitate beschneidet und z.B. die Erklärung von Daniele Ganser zum Begriff „Verschwörung“ fortlässt, dass es sich dabei um eine geheime Absprache von mindestens zwei Menschen zum Schaden anderer handele, dann geht er der Sachfrage aus dem Weg, wie er den Begriff „Verschwörungstheorie“ versteht. In diesem eigentlichen Sinn ist die offizielle Erzählung der Bush-Regierung selbst eine Verschwörungstheorie. Gansers Bemerkung ist ohne die Erklärung  nicht zu verstehen.

Vonplon verweist in dem Artikel auch auf die behördlichen Untersuchungen (von der Regierungsbehörde NIST), die keinen Hinweis auf Sprengstoffe ergeben hätten. Er verschweigt dabei, dass – wie auf Anfrage von NIST zugegeben wurde – gar nicht auf Sprengstoff untersucht wurde, wie es bei Gebäudeeinstürzen nach der Richtlinie NFPA 921 zwingend vorgeschrieben ist. Der Verweis auf „behördliche Untersuchungen“ ist irreführend, da diese keinem wissenschaftlichen Peer-Review-Prozess unterzogen wurden und wesentlich ethische Standards, wie denen, z.B.  die Daten offenzulegen oder mit der wahrscheinlichsten Hypothese zu beginnen, vermissen lassen. Ereignisse, die einen grossen Verlust an Leben und Besitz bedeuten und die aufgrund einer kriminellen Handlung verursacht sein können, oder ein systemisches Problem, das wiederholt auftritt, sollten ehrlich und korrekt bearbeitet werden. Sonst werden Unterlassungen und falsche Darstellungen zu Synonymen einer „kriminellen Vernachlässigung“ (Vgl. die fehlende Ethik in den Untersuchungen zu den Twin Towers). Die Fakten stimmen also nicht, und somit verstösst der Artikel auch gegen Regel 3.

Der Text des Artikels ist zudem weder ausgewogen noch fair. Dies wird in der Analyse der im Artikel verwendeten Metaphern herausgearbeitet und im nächsten Beitrag aufgenommen, der aufzeigt, wie auch die Regel 2 missachtet wird.

Der Tagesanzeiger lässt also in einem Beitrag über Menschen, die eine Neuuntersuchung des 11. Septembers fordern, die wichtigsten Argumente und Fakten weg, die für eine Sprengung des World Trade Centers an 9/11 sprechen. Er verletzt mehrfach eigene journalistische und allgemeine ethische Standards, um eine Kritik der offiziellen Darstellung des 11. Septembers zu unterbinden.

Die ganze Analyse können Sie hier lesen:  verletzung-ethischer-standards-beim-tagesanzeiger-im-bericht-ueber-911untersuchen